10-jähriges Jubiläum der Alexianer Ambulanten Dienste wird zu großem Erfolg

, Alexianer Sachsen-Anhalt

Alexianer Ambulante Dienste feierten vom 8. bis 10. Mai ihr 10-jähriges Jubiläum.

Das erste mal so richtig Durchatmen konnte Birgit Neuwirth am Donnerstag. „Ich war in den letzten Wochen vorher doch etwas aufgeregt und nervös. Es war unglaublich schön und ich bin glücklich und zufrieden, dass alles so gut geklappt hat“, sagte die Direktorin der Alexianer Ambulanten Dienste. Und das kann sie auch sein. Seit Monaten organsierte Sie und das Organisationsteam der Ambulanten Dienste um Juliane Bellstädt (Sozialpädagogin – Koordinatorin im Psychosozialen Zentrum „Leuchtturm“) und Anne Timmerhans (Dipl. Sozialpädagogin und Sozialraumleitung) zusammen mit weiteren Mitarbeitenden die Festwoche anlässlich des 10. Jubiläums der Alexianer Ambulanten Dienste voller Höhepunkte. „Ihnen gebührt ein ganz großes Dankeschön“, sagte Birgit Neuwirth stolz, „es zeigt, dass wir ein richtig tolles Team sind.“

Am Montag, den 8. Mai, wurde die Festwoche vor dem PSZ „Leuchtturm“ offiziell eröffnet. Schauspieler Dieter Hallervorden war der Schirmherr der Alexianer in dieser Festwoche und wandte sich per Videobotschaft an Birgit Neuwirth und ihr Team. „Ich gratuliere Ihnen herzlich zum Jubiläum. Was Sie leisten, dafür empfinde ich tiefen und großen Respekt. Mit ihrem aufopferungsvollen Wirken sind Sie für mich die wahren Samariter unserer Zeit. Man erkennt welch hohen Stellenwert ihr Wirken hat. Sie fahren selbst ins kleinste Dorf um Hilfe zu leisten. Ich verneige mich so tief vor Ihnen und ihrem Team, wie es mein alter Rücken erlaubt“, sagte er. Seine Tochter Natalie Hallervorden war selbst vor Ort und pflanzte mit Petra Stein (Regionalgeschäftsführerin Alexianer Sachsen-Anhalt), Karsten Honsel (Geschäftsführer Alexianer GmbH), Daniel Zschiesche (Autohaus Otto-Grimm) und Birgit Neuwirth einen Ahorn-Baum vor dem PSZ in Dessau. Eine Alexianer-Zeitkapsel wurde ebenfalls in die Erde gelassen. Nach der Enthüllung der Miteinander-Bank, auf dem Klient*innen vor dem PSZ Platz nehmen können und das In die Luft steigen-lassen von Luftballons mit Wunschkärtchen, ging es um 14:30 Uhr im Alten Theater Dessau weiter.

Es wurde das Puppentheater „Umarmst du mich mal“ mit vielen geladenen Gäste aus Wirtschaft, Politik und Gesundheitswesen angesehen. Diese Inszenierung des Anhaltischen Theaters beschäftigt sich mit der Thematik des  zwischenmenschlichen Miteinanders. Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne reiste extra nach Dessau. „Es war für mich ein großes Anliegen heute dabei zu sein, weil ich die Arbeit der Alexianer Ambulanten Dienste unheimlich schätze und diese immer wichtiger wird“, erklärte die Ministerin. Mit ihr und Karsten Honsel, Birgit Neuwirth, Dr. med. Constance Nahlik (Ärztliche Direktorin St. Joseph-Krankenhaus Dessau), Kerstin Dathe (Anhaltisches Theater) und Nancy Ponce Almagro (Expertin in eigener Sache) fand im Anschluss eine Podiumsdiskussion statt. Das Ganze wurde von Dr. med. Philipp Feige (Chefarzt Neurologie Klinik Bosse Wittenberg) moderiert. „Es war ein gelungener Austausch, der durch viele Statements zur aktuellen Versorgung in der Gesundheitsversorgung untermauert wurde. Wir sind aber, so denke ich politisch auch auf einem guten Wege. Dieser Weg wird leider ein weiter sein“, erklärte Birgit Neuwirth danach.

Die Ambulanten Dienste mit Psychosozialen Zentren in Dessau, Wittenberg, Köthen, Jessen, Bitterfeld und Zerbst sind eine Anlaufstelle für psychische Hilfe. Sie unterstützen Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Die Mitarbeitenden beraten Klienten und begleiten sie in psychischen Krisensituationen. Dazu kommen die Mitarbeitenden entweder zu den Klienten nach Hause oder laden sie zu den Gruppenangeboten in die Psychosozialen Zentren ein, gehen zusammen einkaufen oder überwinden sich zusammen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. So auch am Dienstag, als einige Klient*innen ins St. Joseph-Krankenhaus zusammen mit Sozialarbeiter*innen der Alexianer fuhren, um dort eine interne Veranstaltung für Patient*innen und Klient*innen zu besuchen. „Wir sind da für Gespräche, zum Spazieren, helfen bei Behördengängen und Formularen, aber versuchen auch zusammen mit den Menschen gewisse Ängste und Hürden zu überwinden – wie eben das Straßenbahn-Fahren“, erklärte Juliane Bellstädt, „für viele sind wir ein echter zentraler Lebensmittelpunkt geworden, die sich bei uns doch zu Hause fühlen“, erklärte Juliane Bellstädt.

So war es nicht überraschend, dass viele aktuelle, aber auch ehemalige Klient*innen der Ambulanten Dienste am Mittwoch, den 10. Mai, zum Tag der offenen Tor ins PSZ „Leuchtturm“ kamen. Über Ponys streicheln, eine Family Rallye, Führungen durchs Haus, Workshops der Ergotherapie, Infostände, Grillstand, Eis-Wagen, Live-Musik, Glücksrad und vieles mehr wurden von insgesamt knapp 350 Gästen zwischen 13 Uhr und 17 Uhr die Stände ausgiebig wahrgenommen. Früh um 11 Uhr wurde mit einem Gottesdienst in der Peter und Paul-Kirche neben dem PSZ in Dessau der Tag gebührend gestartet.

Am Donnerstag feierten dann noch einmal 50 Mitarbeitende der Ambulanten Dienste zusammen im Clack-Theater Wittenberg. Es wurde ein Kabarett-Stück angesehen.

„Nach dem Tag der offenen Tür kamen viele Klienten, Kooperationspartner und Gäste auf uns zu und drückten aus, wie toll es ihnen gefallen hat und dass wir einfach genau so weiter machen sollen. Am Ende des Tages nach den ganzen Anstrengungen in Vorbereitung der Jubiläumswoche und während unserer alltäglichen Arbeit ist es das, wofür man das alles macht. Dass andere Menschen am Ende glücklicher sind und wir Ihnen helfen können“, resümierte Birgit Neuwirth, die sich rückblickend auf die drei Tage ein paar Tränen nicht unterdrücken konnte, „vor zehn Jahren haben wir das ins Leben gerufen und jetzt sind wir so weit gekommen und helfen so vielen Menschen, die wirklich dankbar sind. Da werde ich einfach emotional.“