Aus zwei mach eins
Am Anfang der Entstehung des heutigen St. Joseph-Krankenhauses Dessau steht die Geschichte zweier Kliniken: die des St. Joseph-Krankenhaus und die des Robert-Koch-Krankenhauses.
Das St. Joseph-Krankenhaus
Die Entwicklung des St. Joseph-Krankenhaus begann 1893, als sich drei „Graue Schwestern“ niederließen und kranke Menschen ambulant pflegten. Rasch wuchs die Zahl der Ordensfrauen an, die sich der Pflege widmeten.
Da der Wunsch der Bevölkerung nach stationärer Behandlung stieg, wurde 1907 in der Teichstraße ein neu gebautes katholisches Krankenhaus für notleidende Menschen eröffnet. Im Zweiten Weltkrieg versorgten die „Grauen Schwestern“ hilfebedürftige Menschen neben der medizinischen Behandlung mit Nahrung. Die Schwestern verließen das damalige Krankenhaus für Augenheilkunde, Chirurgie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und Innere Medizin 1972. Neue Ärzte und Pflegekräfte mussten eingestellt werden. Der Caritasverband wurde im selben Jahr neuer Träger des Krankenhauses.
Das Robert-Koch-Krankenhaus
1936 ließen die Dessauer Flugzeugwerke Hugo Junkers in der Köthener Straße eine Berufsschule errichten. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude 1945 in das Robert-Koch-Krankenhaus für Tuberkulosepatienten umgewandelt. Das Krankenhaus gehörte als Außenstelle zum heutigen Städtischen Klinikum Dessau. Neben der Inneren Klinik wurde 1956 eine neurologische Abteilung mit 30 Betten eröffnet. Die Anerkennung als Neurologisch-Psychiatrische Klinik folgte 1985. Fünf Jahre später trennten sich die neurologische und die psychiatrische Klinik. Die Klinik für Neurologie zog in den Hauptstandort um.
Eine gemeinsame Klinik entsteht
Im April 1995 schlossen sich das St. Joseph-Krankenhaus und das Robert-Koch-Krankenhaus zusammen, inzwischen unter der Trägerschaft des Caritasverbandes. Das Fachkrankenhaus für Psychiatrie hatte weiterhin seinen Standort in der Köthener Straße. Eine Tagesklinik für Psychotherapeutische Medizin eröffnete 1998 in der Teichstraße. Ein Jahr später übernahm die Klinik Bosse Wittenberg Alexianerbrüdergemeinschaft GmbH die Trägerschaft des St. Joseph-Krankenhauses.
Das Alexianer St. Joseph-Krankenhaus Dessau hatte zu diesem Zeitpunkt 80 stationäre Betten und 20 tagesklinische Plätze. Im Jahr 2000 eröffnete die stationäre Abteilung für psychotherapeutische Medizin in der Köthener Straße. In der Teichstraße folgten 2001 eine psychiatrische Tagesklinik und die psychiatrische Institutsambulanz.
Um den Patienten eine moderne psychiatrische Versorgung bieten zu können, zog das St. Joseph-Krankenhaus 2008 an den heutigen Standort im Auenweg 36 um. Die Tagesklinik verblieb in der Teichstraße.
Da der Behandlungsbedarf von psychisch kranken Menschen im Zerbster Raum groß war, kam im Oktober 2012 mit der psychiatrischen Tagesklinik „St. Ida“ ein weiterer Standort in Zerbst hinzu.
Mit dem Bau der Sport- und Therapiehalle erweiterte das St. Joseph-Krankenhaus 2016 die bisher beengten Platzverhältnisse für die Physiotherapie. Die moderne und großzügige Halle und ihr Anbau bieten viel Raum für Therapiesport und Entspannung. Mitarbeiter und Patienten freuen sich seitdem über die ebenfalls dort neu eingerichtete Cafeteria.