DER AKUTE SCHLAGANFALL

Die Stroke Unit (Schlaganfalleinheit) am Evangelischen Krankenhaus Paul Gerhardt Stift (Johannesstift Diakonie) ist ein einzigartiges Erfolgsprojekt der Klinik für Innere Medizin des Paul Gerhardt Stiftes Wittenberg und der Klinik für Neurologie und neurologische Frührehabilitation der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg.

Unter der Leitung des Facharztes für Neurologie wird der akute Schlaganfall zeitnah diagnostiziert und therapiert. In den ersten maximal 4,5 Stunden ist es entscheidend, ob der Patient einer Lysetherapie vor Ort und darüber hinaus einer mechanischen Thrombektomie innerhalb eines bewährten Schlaganfallnetzwerkes zugeführt werden kann oder ausschließlich eine medikamentöse Therapie erhält. Die sogenannte Lysetherapie  ist eine medizinische Therapie, um Blutgerinsel im Gefäß aufzulösen und die Blutversorgung des betroffenen Bereichs des Gehirns wieder herzustellen. Als mechanische Thrombektomie bezeichnet man die Wiedereröffnung eines Verschlusses der großen hirnversorgenden Arterien.

Bei diesen Therapieverfahren werden engmaschig die wichtigsten Kreislaufparameter überprüft und korrigiert, um nach einem Schlaganfall möglichst viel Hirngewebe funktionell zu erhalten und einen erneuten Schlaganfall zu verhindern.

Unmittelbar nach dem Ereignis beginnen noch auf der Schlaganfalleinheit die nichtmedikamentösen Therapien, wie Physiotherapie, Logopädie, Ergotherapie, um das Nervensystem zu stimulieren, Spastiken zu vermeiden und Funktionsausfälle oder-störungen so früh wie möglich zu trainieren.

Spätestens nach zwei bis drei Tagen wird der Schlaganfallpatient, je nach Ursache des Geschehens und auftretender Begleiterkrankungen, innerhalb der Paul Gerhardt Diakonie bzw. in die Neurologie der Alexianer Klinik Bosse Wittenberg verbracht, um die Diagnostik zu komplettieren, die Therapie zu intensivieren und den weiteren Behandlungsweg zu definieren. Das kann je nach Behinderungsgrad eine Frührehabilitation, eine Anschlussheilbehandlung, eine geriatrische Rehabilitation, eine Kurzzeitpflege oder auch eine Entlassung in die Häuslichkeit sein.

Die Sozialdienste beider Kliniken stehen dabei den Betroffenen und Angehörigen beratend und umsetzend zur Seite.

 


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